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“Wir sind alle eine Bevölkerung”, Gemeinsame Fahne mit Beiträgen verschiedener Teilnehmer*innen des Workshops

Wir, die Berliner, die aus verschiedenen Ländern angereist sind, möchten arbeiten, lernen, Fähigkeiten und Erfahrungen austauschen. Wir können schöne Dinge schaffen, gutes Essen, Kinder zu guten Bürgern erziehen. Wir haben das Wissen und den Reichtum unserer Kulturen, beides wollen wir mit Ihnen teilen.Wir suchen Arbeit und Wohnungen und Freundschaften. Wir schicken unsere Kinder jeden Tag zur Schule. Wir möchten, dass sie lernen, studieren und zur Entwicklung und Pflege der deutschen Gesellschaft beitragen. Wir kochen, wir waschen, wir pflegen Gärten. Wir sind müde, dass Ihr uns immer noch 'die Flüchtlinge' nennt. Wir und unsere Kinder haben verschiedene Tragödien durchlebt, aber wir wollen jetzt wieder normal leben. Wir sind deine Nachbarn, Freunde, Geschwister. Wir respektieren Euch. Wir haben auch das Recht auf Respekt.

Statement basierend auf einem Interview mit den Bewohner*innen von GU Hellersdorf, das während des Workshops am 24.06.2018 durchgeführt wurde.

„Flagge zeigen”

ist ein künstlerische partizipatorische Näh-Projekt, das nach der Idee eines Sewing Circles entstand.  Das Projekt basierte auf die Näh-Workshops und auf gemeinsamen Gesprächen zwischen neuen Bewohner*innen Berlins: zusammen mit Marta Sala (Polen), Ana Krstic (Serbien), Kussay Chichackly (Syrien), Mohamed Mesilhy (Ägypten), Nahed Mansour (Libanon), Johanna Reichhart (Deutschland) und Bewohner*innen einer Gemeinschaftsunterkunft in Hellersdorf.

Der erste Teil der Workshopreihe fand vom 25.03. bis zum 22.04.2018 unter dem Titel „Flagge zeigen” und der zweite Teil mit modifiziertem Schwerpunkt unter dem Namen „Meine Ideen und die Stadt. Wo treffen sie zusammen?!” vom 08.06 bis zum 30.09.2018  in der MUF (Modulare Unterkunft für Flüchtlinge) Milaa gGmbH, GU Albert-Kuntz-Straße, Hellersdorf, Berlin, im Rahmen des Projektes „Ich bau mir ein Schloß”, gefördert durch den Deutschen Volkshochschul-Verband und talentCAMPus 18+ in Kooperation mit dem Institut für Kunst im Kontext (UdK Berlin) und articipate! statt.

Während des Workshops entstanden sowohl die Fahnen als auch alltägliche Gegenstände, die die Visionen, Vorstellungen und die aktuelle Situation der BewohnerInnen in Berlin reflektieren.

 

Diese Praxis oszilliert zwischen Privatem und Öffentlichem. Folgendes war gleichgewichtig:

  • privatbezogener Austausch und Pflege unterschiedlicher (Näh)traditionen durch die gemeinsame Erstellung personalisierter Alltagsgegenstände,

  • Schaffung einer kommunikativen „Austauschplattform" zur freien politischen Diskussion durch das gemeinsame Fahnen-Nähen und die zukünftige Präsentation der Fahnen im öffentlichen Raum.


 

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